Es ist besser nicht davon auszugehen, wir hätten einen inneren Schweinehund und andere innere Feinde.
Eigentlich wurde der ursprüngliche - auf die Wildschweinjagd bezogene - Begriff „Sauhund“ verwendet für bissige Menschen, die auf Hetzen, Ermüden und Festhalten aus sind (Wikipedia). Heute steht er aber für Willensschwäche, die eine Person daran hindert, unangenehme Tätigkeiten auszuführen.
Diese „Willensschwäche“ als „inneren Schweinehund“ zu bezeichnen, suggeriert, wir hätten einen inneren Feind, den es mit Selbstdisziplin zu bewältigen gelte. Genau das führt aber dazu, dass wir gegen innere Anteile von uns selbst kämpfen und dabei wertvolle Ressourcen binden und verschwenden.
Sogenannte „innere Feinde“ können einer früh erlernten und "irrtümlicherweise" immer noch wirksamen halb- bis unbewussten Schutz- und Überlebensstrategie entstammen. Diese zu achten und wertzuschätzen kann dazu führen, dass sie ihren Charakter ändern und so konstruktive Energien freisetzen.
Ein vermeintlicher „innerer Schweinehund“ kann uns aber auch sehr wertvolle Hinweise darauf geben, dass wir möglicherweise wichtige Bedürfnisse nicht beachten oder dass wir uns schlicht überfordern. Von Feind kann in diesen Fällen erst recht nicht die Rede sein. Ich plädiere deshalb dafür, diesen unseligen Begriff des „inneren Schweinehundes“ schlicht aus dem Vokabular zu streichen.
Und noch das: Sich auf das "Abenteuer Selbstcoaching" einzulassen, ist einer von vielen möglichen Wegen für einen anderen Umgang mit vermeintlicher Willensschwäche und mit ungewünschten Verzögerungstaktiken - allerdings ein wirkungsvoller.
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